Team Maria DOC BU InsiderÜber die Autorin: Maria ist Kauffrau für Versicherungen und Finanzen sowie Allfinanzberaterin. Sie unterstützt mit ihrer Expertise Ärztinnen und Ärzte beim Abschluss einer optimalen Berufsunfähigkeitsversicherung (BU).

Mission: Die DOC-BU Insider stellen im DOC-BU Wiki ihr gesamtes Wissen zur Verfügung, damit Mediziner*innen ihre BU-Absicherung rechtssicher gestalten können. Gerne steht das DOC-BU Beraterteam kostenfrei bei der Auswahl eines geeigneten Tarifs zur Seite.

Deine wichtigsten Erkenntnisse zur Berufsunfähigkeitsversicherung und zu den Gesundheitsfragen:

Warum ist es so wichtig, Gesundheitsangaben bei der BU korrekt und vollständig zu machen?

Die DOC-BU Insider:

Weil der Versicherer im Leistungsfall deine Angaben mit der Patientenakte abgleicht. Schon kleine Auslassungen – selbst unbeabsichtigt – können als Verstoß gegen die Anzeigepflicht gewertet werden und zur Leistungsablehnung führen. Mehr dazu im Abschnitt: Warum deine Gesundheitsangaben in der BU so wichtig sind

Wie kann ich trotz Vorerkrankungen sicher BU-Schutz bekommen?

Die DOC-BU Insider:

Mit einer anonymen Risikovoranfrage. Damit lässt sich klären, welche Versicherer deinen Gesundheitszustand akzeptieren – ohne dass dein Name oder ein „Eintrag“ in deiner Akte hinterlegt wird. Mehr dazu im Abschnitt: Anonyme Risikovoranfrage als Sicherheitsnetz

Was, wenn falsche oder überflüssige Diagnosen in meiner Patientenakte stehen?

Die DOC-BU Insider:

Keine Panik – löschen lassen geht meist nicht, aber du kannst eine eigene Stellungnahme verfassen und ggf. eine ärztliche Bestätigung einholen, dass es sich nur um eine Abrechnungsdiagnose handelt. Mehr dazu im Abschnitt: Was tun, wenn eine falsche Diagnose in deiner Patientenakte auftaucht?

Beitrag Inhaltsverzeichnis:

1. Warum deine Gesundheitsangaben in der BU so wichtig sind – und welche Gefahr du vermeiden solltest

2. BU-Anträge rechtssicher gestalten

3. Anonyme Risikovoranfrage als Sicherheitsnetz

4. Was tun, wenn eine falsche Diagnose in deiner Patientenakte auftaucht

5. Fazit

1. Warum deine Gesundheitsangaben in der BU so wichtig sind – und welche Gefahr du vermeiden solltest

Sobald ein Antrag auf Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung gestellt wird, prüft der Versicherer, ob Anspruch besteht. Ein wichtiger Schritt dabei: Die Anforderung der Gesundheitsakte der versicherten Person. Der Versicherer gleicht die Akte mit den im Antrag gemachten Gesundheitsangaben ab. Ziel ist es, zu prüfen, ob alle relevanten Erkrankungen und Behandlungen korrekt angegeben wurden. Dabei kann eine Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht festgestellt werden, was im schlimmsten Fall zur Leistungsablehnung führen kann.

Stell dir vor, du kannst wegen einer schweren Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr arbeiten. Du beantragst die Leistungen aus deiner Berufsunfähigkeitsversicherung – und dann passiert das: Der Versicherer fordert deine Gesundheitsakte an und gleicht sie mit den Angaben ab, die du damals beim Vertragsabschluss gemacht hast. Wenn dabei auffällt, dass du eine Vorerkrankung nicht angegeben hast, kann das richtig problematisch werden.

Hier zeigen wir dir einmal ein Beispiel eines Antrags der Bayerischen Lebensversicherung. Du unterzeichnest direkt beim Vertragsabschluss eine Schweigepflichtentbindungserklärung. Das heißt, der Versicherer wird im Leistungsfall (innerhalb der ersten 10 Vertragsjahre) alle Unterlagen, wie deine Patientenakte deines Hausarztes anfordern und prüfen. Er entwickelt dabei detektivische Fähigkeiten, um seine Versichertengemeinschaft vor hohen Zahlungen zu schützen, um die Beiträge für alle niedrig zu halten. 

© Quelle: Antrag Die Bayerische | Stand 01/

Es greift beim Beantworten der Gesundheitsfragen der § 19 VVG (Versicherungsvertragsgesetz): Du bist verpflichtet, beim Abschluss alle bekannten, relevanten Vorerkrankungen und Behandlungen korrekt anzugeben. Falls hier etwas fehlt – ob absichtlich oder versehentlich –, kann der Versicherer das als Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht werten. Und das kann bedeuten: Keine Leistung – obwohl du eigentlich versichert bist.

Das ist einer der Gründe, warum BU-Leistungen abgelehnt werden. Deshalb ist es so wichtig, beim Antrag ehrlich und genau zu sein. Wenn du unsicher bist, welche Diagnosen oder Behandlungen du angeben musst, kannst du vorab deine eigene Patientenakte beim Arzt oder der Krankenkasse anfordern. So kannst du sichergehen, dass nichts übersehen wurde – und vermeidest später unangenehme Überraschungen.

Klicke hier und du findest unter Downloads Vordrucke.

👉 Merke dir:

Deine BU ist nur so gut wie deine Angaben beim Abschluss. Achte darauf, dass alles vollständig ist – dann bist du wirklich auf der sicheren Seite! Wir unterstützen dich gern beim Aufbereiten deiner Gesundheitshistorie.

2. BU-Anträge rechtssicher gestalten

Als Versicherungsmakler versuchen wir, BU-Anträge bereits im Vorfeld so zu gestalten, dass es keine Probleme im Leistungsfall gibt. Wir empfehlen diese Vorgehensweise:

  • 1. Gesundheitsfragen detailliert und vollständig beantworten

    • DOC-BU stellt hierzu einen ausführlichen Gesundheitsfragenkatalog zur Verfügung. Diesen erhältst du direkt, nachdem du uns die Beratungsanfrage gestellt hast.
  • 2. Patientenakte anfordern

    • Jeder Antragsteller sollte sich bei der Krankenkasse die Patientenakte der letzten 4 Jahre besorgen.
    • Dies dauert in der Regel nur wenige Tage und hilft, eigene Angaben zu überprüfen.
  • 3. Diagnosen genau besprechen

    • Viele wissen nicht, dass auch harmlose Arztbesuche zu unerwarteten Eintragungen in der Patientenakte bzw. Abrechnungen führen können.
    • Beispiel: Eine harmlose Erkältung kann als Verdachtsdiagnose auf chronische Bronchitis abgerechnet worden sein.

Prinzipiell reichen doch die eigenen Gesundheitsangaben, oder?

Nicht immer! Entscheidend ist:

  • Was war, wann, wie lange, warum und über welchen Zeitraum? Wie wurde behandelt?

  • Wurden verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen?

  • Seit wann ist die Erkrankung folgenlos ausgeheilt oder seit wann bist du beschwerdefrei?

Wenn du eine Berufsunfähigkeitsversicherung beantragst und Vorerkrankungen hast, muss der Risikoprüfer entscheiden, ob und zu welchen Konditionen du versichert werden kannst. Je mehr klare und vollständige Informationen du dazu lieferst, desto besser kann der Versicherer dein Risiko einschätzen. Eine eigene Stellungnahme zu bestimmten Erkrankungen kann dabei enorm hilfreich sein.

Warum ist das so?

Die Gesundheitsangaben im Antrag sind oft knapp gehalten und lassen viele Fragen offen. Ein Risikoprüfer sieht dann z.B. nur, dass du vor ein paar Jahren eine Knieverletzung hattest – aber nicht, wie schwer sie war, wie sie behandelt wurde und ob du heute noch Einschränkungen hast. Ohne genauere Infos neigt der Versicherer dazu, eher vorsichtig zu sein – das kann zu Risikozuschlägen oder sogar zu einem Ausschluss führen. Wenn du aber eine gut strukturierte Stellungnahme einreichst, lieferst du die Antworten direkt mit und kannst so bessere Annahmechancen bekommen.

So sollte deine Stellungnahme aufgebaut sein:

Um dem Risikoprüfer die Einschätzung zu erleichtern, empfiehlt sich dieses Schema:

  • 1. Was war wann?

    • Welche Erkrankung oder Verletzung hattest du?
    • Wann wurde sie diagnostiziert oder ist sie aufgetreten?
  • 2. Wie lange hat es gedauert?

    • Wie lange warst du in Behandlung oder eingeschränkt?
    • Gab es einen bestimmten Zeitraum, in dem Beschwerden bestanden?
  • 3. Warum ist es passiert?

    • Was war die Ursache (z. B. Unfall, Überlastung, genetische Veranlagung)?
    • Falls es eine einmalige Sache war: Warum ist es nicht chronisch geworden?
  • 4. Wie wurde behandelt?

    • Welche Maßnahmen wurden ergriffen? (z. B. Physiotherapie, Medikamente, OP)
    • Wurde die Behandlung abgeschlossen, und gibt es seitdem keine Probleme mehr?
  • 5. Was ist der aktuelle Stand?

    • Bist du vollständig beschwerdefrei?

Neben der schriftlichen Stellungnahme solltest du dem Versicherer auch alle relevanten Befunde, Arztberichte oder Röntgenbilder zur Verfügung stellen. Das zeigt, dass du nichts verschweigst und gibt dem Risikoprüfer eine objektive Grundlage für die Entscheidung.

Fazit: Mehr Infos = bessere Chancen

Wenn du selbst eine detaillierte Stellungnahme zu deinen Vorerkrankungen verfasst, machst du es dem Risikoprüfer viel leichter, dein tatsächliches Risiko richtig einzuschätzen. Dadurch kannst du bessere Vertragskonditionen bekommen und vermeiden, dass der Versicherer aus Unsicherheit eine pauschale Ablehnung oder einen ungünstigen Risikozuschlag verhängt. Kurz gesagt: Je transparenter du bist, desto besser für dich!

Neu hier?
Wir sind Experten im Bereich Berufs­unfähig­keits­ver­sicherung für Ärztinnen und Ärzte.
Hol dir jetzt unsere
5 Insidertipps!
Bild E-Book Berufsunfähigkeitsversicherung Ärzte und Ärztinnen
100% kostenlos!

3. Anonyme Risikovoranfrage als Sicherheitsnetz

Um böse Überraschungen zu vermeiden, führen wir für unsere Kunden eine anonyme Risikovoranfrage bei verschiedenen Qualitäts-Versicherern durch.

  • Die Versicherer geben daraufhin unverbindliche Einschätzungen ab.

  • Diese Voten entscheiden, wo das beste Preis-Leistungs-Verhältnis erzielt werden kann.

  • Das ist besonders hilfreich, auch wenn Vorerkrankungen bestehen.

Eine anonyme Risikovoranfrage ist eine Möglichkeit, vor dem offiziellen Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) herauszufinden, wie Versicherer deine Gesundheitsangaben bewerten – und das, ohne dass dein Name oder persönliche Daten gespeichert werden. Da jede Versicherung Vorerkrankungen unterschiedlich einstuft, kann es passieren, dass du bei einem Anbieter problemlos versichert wirst, während ein anderer dich ablehnt oder nur mit Einschränkungen aufnimmt.

Mit der anonymen Risikovoranfrage kannst du also prüfen, bei welchem Versicherer du die besten Konditionen bekommst, ohne das Risiko einzugehen, eine Ablehnung oder einen Risikozuschlag offiziell in deiner Versicherungshistorie vermerkt zu haben. Dieser Eintrag könnte dir sonst später Probleme bereiten, wenn du erneut eine BU oder eine andere Versicherung abschließen möchtest.

Das können mögliche Ergebnisse der anonymen Voranfrage sein: 

  • Normale Annahme ohne Einschränkungen

    • Der Versicherer sieht in deiner Gesundheitsakte kein erhöhtes Risiko und bietet dir den BU-Schutz zu den normalen Bedingungen an.
  • Annahme mit Risikozuschlag

    • Falls du eine Erkrankung hast, die das Risiko für eine Berufsunfähigkeit erhöht (z. B. Rückenprobleme oder psychische Vorerkrankungen), kann die Versicherung einen höheren Beitrag verlangen, um das zusätzliche Risiko abzudecken.
  • Annahme mit Leistungsausschluss

    • Hier bekommst du eine BU-Versicherung, aber mit der Einschränkung, dass bestimmte Erkrankungen oder Körperbereiche nicht mitversichert sind. Beispiel: Wenn du in der Vergangenheit Knieprobleme hattest, könnte der Versicherer alle zukünftigen Erkrankungen oder Verletzungen an den Knien von der Leistung ausschließen.
  • Ablehnung des Antrags

    • In manchen Fällen kann es vorkommen, dass ein Versicherer dein Risiko als zu hoch einstuft und dir keinen BU-Schutz anbietet. Dank der anonymen Risikovoranfrage taucht diese Ablehnung aber nicht in deiner Versicherungshistorie auf, sodass du problemlos andere Anbieter anfragen kannst.
  • Weitere Untersuchungen erforderlich

    • Falls der Versicherer sich anhand der eingereichten Unterlagen kein klares Bild machen kann, fordert er möglicherweise zusätzliche ärztliche Berichte oder Untersuchungen an, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

Dank der anonymen Risikovoranfrage kannst du in Ruhe verschiedene Versicherer vergleichen und die beste Wahl treffen, ohne befürchten zu müssen, dass eine Ablehnung deine zukünftigen Versicherungsoptionen einschränkt. Sie gibt dir Sicherheit und sorgt dafür, dass du die BU-Versicherung mit den für dich besten Konditionen findest.

4. Was tun, wenn eine falsche Diagnose in deiner Patientenakte auftaucht

Wenn du eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abschließen möchtest oder bereits hast, solltest du deine Patientenakte genau kennen. Manchmal tauchen dort Diagnosen auf, die du selbst gar nicht bewusst wahrgenommen hast – sogenannte Abrechnungsdiagnosen. Diese können später bei der Antragstellung oder im Leistungsfall Probleme verursachen, da sie von Versicherern als relevante Vorerkrankungen gewertet werden können. Hier sind Tipps wie du richtig damit umgehst:

Tipps, wie du mit unerwarteten Diagnosen in deiner Patientenakte umgehst

  • 1. Doc um Klarstellung bitten
    Falls du in deiner Akte auf Diagnosen stößt, die du dir nicht erklären kannst, sprich mit dem Arzt, der sie gestellt hat. In vielen Fällen handelt es sich um Abrechnungsdiagnosen, die keine tatsächliche Erkrankung widerspiegeln. Ärzte tragen manchmal Diagnosen ein, um bestimmte Untersuchungen oder Behandlungen über die Krankenkasse abrechnen zu können – ohne dass der Patient darüber informiert wird. Möchtest du mehr über die Verschlüsselung der ICD-10 Codes erfahren, lies hier weiter. Frage deinen behandelnden Arzt oder Ärztin, ob er oder sie ein kurzes Schreiben für die Versicherung mit Erläuterung zur Abrechnung erstellen kann.

  • 2. Löschung ist selten möglich – aber du kannst selbst Stellung beziehen

    Einmal in der Patientenakte eingetragene Diagnosen lassen sich meist nicht mehr löschen oder ändern. Falls es sich um eine Fehldiagnose oder eine reine Abrechnungsdiagnose handelt, solltest du eine eigene schriftliche Stellungnahme für den Risikoprüfer der Versicherungen nach unserem bereits oben genannten Schema anfertigen. Darin erklärst du, warum die Diagnose falsch ist oder in welchem Kontext sie entstanden ist. Falls möglich, kannst du eine ergänzende Stellungnahme deines Arztes beilegen, die bestätigt, dass es sich um eine unbedeutende Diagnose handelte.

5. Fazit

Die Gesundheitsfragen in der Berufsunfähigkeitsversicherung sind kein lästiger Formalismus, sondern der Schlüssel zu einem rechtssicheren Schutz. Wer hier sorgfältig, ehrlich und gut vorbereitet antwortet, legt die Basis dafür, dass die BU im Ernstfall auch wirklich leistet. Ob durch die Anforderung der Patientenakte, das Aufbereiten von Diagnosen oder eine anonyme Risikovoranfrage – je klarer und strukturierter deine Angaben sind, desto besser deine Chancen auf einen hochwertigen und bezahlbaren Schutz. Wenn du dabei Unterstützung brauchst, sind wir gerne an deiner Seite.

Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte und Ärztinnen - Beratungsgespräch
Jetzt loslegen:
Beratung und Tarifvergleich kostenlos anfragen!

Über die Mission der DOC-BU Insider

Bild auf doc-bu.de- Janine Kreiser Versicherungs- & Finanzexpertin für Ärztinnen und Ärzte

Die Mission der DOC-BU Insider ist es, Ärztinnen und Ärzten eine Infoplattform rundum die Berufsunfähigkeitsversicherung zu bieten. Wir möchten unser Expertenwissen teilen, damit du erkennst, was du von einer guten BU-Beratung für Ärztinnen und Ärzte erwarten darfst. Uns ist es wichtig, dass du dein Einkommen absicherst und im Ernstfall auch eine Leistung aus dem geschlossenen Vertrag erhältst. Das DOC-BU Beraterteam hilft dir gern digital und professionell beim Finden deiner individuellen Absicherungsstrategie. Auch wenn die einzelnen Teammitglieder als freie VersicherungsmaklerInnen arbeiten, folgen sie alle dem Beratungsstandard der DOC-BU Insider- ein von Janine etabliertes Beratungskonzept. Hol dir unsere Profis an die Seite. Du verdienst die Besten.

Mehr aus der Kategorie

„Nice to know“