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Ein häufiger Vorwand, den viele Ärztinnen und Ärzte anführen, um sich nicht mit finanzieller Bildung zu befassen, ist der Mangel an Zeit. Zwischen Patientenversorgung, administrativen Aufgaben und persönlichen Verpflichtungen mag es auf den ersten Blick tatsächlich so erscheinen, als gäbe es einfach nicht genug Stunden im Tag, um sich mit finanziellen Themen auseinanderzusetzen. Doch hinter diesem vermeintlichen Zeitmangel verbirgt sich oft mehr als nur eine Ausrede.
Die Ausrede „Ich habe keine Zeit für mein Geld/ meine Altersvorsorge“ mag zwar verständlich erscheinen, aber die finanziellen Folgen sind gravierend. Die Kombination aus einem negativen Money Mindset, unzureichender finanzieller Bildung und dem Kauf teurer Finanzprodukte beeinträchtigt die gewinnbringende Altersvorsorge vieler Ärztinnen und Ärzte massiv und führt zu einer erheblichen Rentenlücke.
Ein gängiges Problem unter Ärztinnen und Ärzten ist eine negative Einstellung zu Geld, die oft tief verwurzelt ist. Viele sehen Geld als notwendiges Übel oder sogar als etwas, das ihnen Zeit und Energie raubt an. Diese Sichtweise kann dazu führen, dass Ärztinnen und Ärzte sich von finanziellen Themen fernhalten und somit die Verantwortung für ihre Altersvorsorge und ihre finanzielle Zukunft nicht wahrnehmen.
Kommen dir diese Sätze bekannt vor?
„Geld macht nicht glücklich, und ich möchte nicht, dass es mein Leben bestimmt.“
„Finanzen sind zu kompliziert für mich, ich lasse lieber andere entscheiden.“
„Mein Nachbar hat gesagt, dass investieren gefährlich ist.“
„Es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen und mein Geld auf dem Konto zu lassen.“
„Ich habe Angst davor, in Aktien zu investieren; das ist zu riskant für mich.“
„Investoren sind Ausbeuter.“
„Andere sind besser aufgestellt, mein Geld zu organisieren.“
Solche Aussagen haben eines gemeinsam: ❌Sie bremsen dich aus, bevor du überhaupt angefangen hast. Negative Überzeugungen in Bezug auf Geld und Finanzen wirken wie ein innerer Saboteur. Sie schüren Unsicherheit, lassen dich an dir selbst zweifeln und wecken die Angst vor Fehlern. Kein Wunder, dass du dann zögerst, dich intensiver mit deinen Anlagen oder Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Stattdessen bleibt der Bereich Finanzen ein unangenehmes, schwer greifbares Thema.
Oft hängen diese Denkweisen mit früheren Erfahrungen zusammen – sei es aus der eigenen Vergangenheit oder aus Geschichten von Eltern, Freunden oder Bekannten. Vielleicht erinnerst du dich an jemanden, der mit einer Investition Geld verloren hat, oder du hast gelernt, dass Finanzen etwas ist, das man lieber Profis überlässt. Diese Erlebnisse können wie mentale Stolpersteine wirken und den Start in die „Finanzen-verstehen-Reise“ zusätzlich erschweren.
Die Auswirkung negativer Glaubenssätze
Das Problem ist: Wenn du dich zu sehr auf solche negativen Erfahrungen fokussierst, kann sich eine Art Opfermentalität entwickeln. Dann fühlt es sich an, als ob finanzielle Entscheidungen etwas sind, das dir passiert – und nicht etwas, das du selbst in der Hand hast. Diese Haltung blockiert dich und steht deiner finanziellen Unabhängigkeit im Weg.
Aber das Gute ist: Du kannst diesen Kreislauf durchbrechen. Es beginnt damit, deine Einstellung zu Geld zu hinterfragen und Schritt für Schritt eine positive Denkweise zu entwickeln. Wenn du dich bewusst dafür entscheidest, Verantwortung für deine Finanzen zu übernehmen, machst du den ersten und wichtigsten Schritt. Apropos erster Schritt: Wie viel bleibt jeden Monat nach deinen Freizeit- und Fixkosten übrig? Falls du diese Zahl gerade nicht vor Augen hast, wäre das die erste Handlung, nachdem du diesen Artikel zu Ende gelesen hast. 🙂 Denn finanzielle Freiheit bedeutet, aktiv Entscheidungen zu treffen – anstatt nur auf Umstände oder Ängste zu reagieren.
Woher kommen eigentlich diese antrainierten Überzeugungen? Ist es wirklich die eigene Entscheidung so zu denken oder gab es bestimmte Sätze, die in der Kindheit und Jugend vom nahen Umfeld immer wieder gehört wurden?
Die Überzeugungen, die wir über Geld haben, kommen selten aus dem Nichts. Meistens sind sie das Ergebnis von Erfahrungen und Botschaften, die wir in der Kindheit und Jugend aufgenommen haben. Ob bewusst oder unbewusst – Eltern, Lehrer, Freunde oder das gesellschaftliche Umfeld prägen unsere Einstellung zu Geld.
Vielleicht hast du als Kind oft Sätze wie diese gehört:
„Geld wächst nicht auf Bäumen.“
„Wir können uns das nicht leisten.“
„Reiche Menschen sind …..“
Diese Aussagen setzen sich fest und wirken wie unsichtbare Regeln, die unser Denken und Handeln im Erwachsenenalter beeinflussen. Oft übernehmen wir diese Überzeugungen, ohne sie jemals zu hinterfragen.
Hast du jemals darüber nachgedacht, ob diese Sätze wirklich deine eigenen Gedanken widerspiegeln? Oder waren es die Ängste und Einstellungen anderer Menschen, die du unbewusst übernommen hast? Wenn jemand dir früh vermittelt hat, dass „Investieren zu riskant“ sei, fällt es dir später schwer, Geld an der Börse anzulegen – selbst wenn du weißt, dass es rational sinnvoll wäre.
Solche Prägungen können uns blockieren, weil sie oft mit starken Emotionen verknüpft sind. Es fühlt sich sicherer an, dem bekannten Muster zu folgen, auch wenn es uns nicht weiterbringt. Der erste Schritt, um diese Überzeugungen zu verändern, ist zu erkennen, dass sie nicht in Stein gemeißelt sind. ✅Du kannst deine Denkmuster hinterfragen, alte Überzeugungen loslassen und neue, positive Einstellungen entwickeln, die dich finanziell voranbringen.
Die Frage ist also: Sind deine Überzeugungen wirklich deine eigenen – oder ist es an der Zeit, sie zu überdenken?
Jetzt lernst du einfache und praxistaugliche Tipps kennen, wie du alte Denkmuster loslassen, neue Gewohnheiten entwickeln und deinen Weg zu mehr finanzieller Freiheit starten kannst.
Bewusstsein schaffen: Schreibe deine eigenen Überzeugungen in Bezug auf Geld auf. Nutze Satzanfänge wie: Geld ist…, Sparen ist…, usw. und beende die Sätze.
Selbstreflexion: Eine ehrliche Selbstbewertung der eigenen finanziellen Überzeugungen ist entscheidend. Fragen wie „Was denke ich über Geld?“ und „Wie beeinflusst meine Einstellung zu Geld meine Entscheidungen?“ können helfen, Barrieren abzubauen. Was sind positive Geld-Glaubenssätze. Schreibe sie auf!
Veränderung: Such dir ein Umfeld, das hilfreich ist, eine neue „Geld-Identität“ zu schaffen. Wie eben beschrieben ist es wichtig, dass du positive Geldsätze formulierst, aber noch wichtiger ist es, diese dir auch immer wieder selbst zu beweisen. Beispiel: Geld kann von allein mehr werden. -> Such dir jemanden, der dir von dieser Erfahrung berichten kann. Ziel sollte sein, dir immer wieder die neuen „Glaubenssätze“ zu bestätigen. Wiederholung schafft Routine.
Dein Money-Mindset zu reflektieren und ins Positive zu verändern, ist ein wichtiger erster Schritt. Doch damit allein ist es nicht getan. Was vielen Ärztinnen und Ärzten fehlt, ist die finanzielle Basisausbildung – das grundlegende Wissen, um kompetent mit Geld umzugehen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Hier liegt der eigentliche Kern des Problems: Es ist nicht deine Schuld, sondern die des Systems. (Will unser „System“ überhaupt kluge Geldanleger*innen?!?!)
Warum fehlt die finanzielle Basisausbildung?
Der Vorwurf geht klar in Richtung System. Warum wird in der Schule oder im Studium nicht gelehrt, wie man ein Budget erstellt, einen ETF-Sparplan einrichtet oder eine Rentenlücke berechnet? Während du dich jahrelang mit Anatomie, Pathologie und Nahttechniken beschäftigst, bleibt ein Thema komplett außen vor: Deine persönliche finanzielle Zukunft.
Einige der Hauptprobleme:
Kein Platz im Lehrplan: Wichtige Lebenskompetenzen wie Finanzbildung werden schlichtweg ignoriert. Dabei ist Geld für unser Leben genauso essenziell wie Gesundheit.
Gesellschaftliche Tabus: Über Geld zu sprechen, gilt in vielen Kreisen als unangemessen. Dieser Schweigekodex verhindert, dass wir frühzeitig lernen, wie man mit Geld umgeht.
Fokus auf Konsum statt Investition: Werbung, Medien und die Gesellschaft drängen uns dazu, Geld auszugeben, anstatt es anzulegen oder für die Zukunft zu sparen.
Eine finanzielle Basisausbildung vermittelt dir die Werkzeuge, um eigenständig und sicher mit deinem Geld umzugehen. Dazu gehören Themen wie:
Budgetierung: Wie viel Geld kommt rein, wie viel geht raus?
Altersvorsorge: Welche Strategien und Produkte passen zu mir und meinen Zielen?
Anlageklassen: Was sind ETFs, Aktien, Anleihen, Immobilien, und welche Risiken und Chancen bieten sie?
Was ist eine Rendite, Zinseszinseffekt und welche Arten von Kosten, wirken sich wie auf meine Geldanlage aus?
Drei Ansätze sind besonders effektiv, um dein Money Mindset zu stärken und dich finanziell selbstbewusster zu machen.
Spaß am Thema entwickeln und Recherche starten
Der erste Schritt zu einem besseren Umgang mit Geld ist Wissen. Finanzthemen können komplex wirken, aber es gibt viele Ressourcen, die diese einfach und verständlich erklären. Bücher, wie Rich Dad, Poor Dad bieten fundierte Einblicke und oft inspirierende Geschichten, während Podcasts dir die Möglichkeit geben, unterwegs neues Wissen aufzunehmen. Auch Onlinekurse sind eine großartige Möglichkeit, strukturiert und flexibel zu lernen. Indem du dich eigenständig weiterbildest, gewinnst du nicht nur Wissen, sondern auch Selbstvertrauen in deine finanziellen Entscheidungen. Eine wichtige Basis stellt deine Finanzplanung dar. Der Grundstein sollte dabei die Erkenntnis rundum deine Rentenlücke sein. Lies hier die erschreckende Wahrheit.
Unabhängige Beratung
Manchmal reicht Selbstlernen allein nicht aus. Eine unabhängige Beratung kann dir helfen, komplexe Finanzthemen zu durchdringen und maßgeschneiderte Lösungen zu finden. Wichtig ist, Berater:innen zu wählen, die nicht nur ein Produkt verkaufen wollen, sondern dir dabei helfen, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Eine gute Beratung ist transparent, verständlich und darauf ausgerichtet, dich langfristig zu stärken. So lernst du, die richtigen Fragen zu stellen und Entscheidungen selbstsicher zu treffen.
Community
Auf deiner Finanzreise bist du nicht allein. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann unglaublich motivierend sein. Eine Community bietet dir nicht nur Inspiration, sondern auch Unterstützung und wertvolle Tipps. Ob in Online-Foren, Finanzgruppen in sozialen Netzwerken oder lokalen Treffen – der Kontakt zu anderen, die ähnliche Ziele verfolgen, macht den Weg leichter und oft sogar spannender. Gemeinsam lassen sich Erfolge feiern und Herausforderungen besser bewältigen.
Mit diesen drei Ansätzen – Selbstlernen, unabhängiger Beratung und einer starken Community – kannst du dein Money Mindset nachhaltig verändern und die Kontrolle über deine Finanzen gewinnen. Es liegt in deiner Hand, den ersten Schritt zu machen.
Das Versäumnis, finanzielle Bildung in die Grundausbildung zu integrieren, kostet Ärztinnen und Ärzte oft hunderttausende Euro. Doch statt sich darüber zu ärgern, solltest du die Verantwortung selbst in die Hand nehmen. Dein Money-Mindset ist der Anfang – die finanzielle Basisausbildung ist der nächste Schritt. Wenn das System dich hier im Stich lässt, kannst du selbst aktiv werden und so die Kontrolle über deine finanzielle Zukunft übernehmen. Denn niemand wird sich so gut um dein Geld kümmern wie du selbst. 💪
Über die Mission der DOC-BU Insider
Die Mission der DOC-BU Insider ist es, Ärztinnen und Ärzten eine Infoplattform rundum die Berufsunfähigkeitsversicherung zu bieten. Wir möchten unser Expertenwissen teilen, damit du erkennst, was du von einer guten BU-Beratung für Ärztinnen und Ärzte erwarten darfst. Uns ist es wichtig, dass du dein Einkommen absicherst und im Ernstfall auch eine Leistung aus dem geschlossenen Vertrag erhältst. Das DOC-BU Beraterteam hilft dir gern digital und professionell beim Finden deiner individuellen Absicherungsstrategie. Auch wenn die einzelnen Teammitglieder als freie VersicherungsmaklerInnen arbeiten, folgen sie alle dem Beratungsstandard der DOC-BU Insider- ein von Janine etabliertes Beratungskonzept. Hol dir unsere Profis an die Seite. Du verdienst die Besten.